Trotz der symbolischen Beisetzung des Berliner Taxigewerbes war unsere Protestaktion Alles andere als eine Trauerfeier. 
Am Olympischen Platz war die Spannung spürbar, als die Uhrzeiger in Richtung elf Uhr rückten. Wie viele Kolleginnen und Kollegen werden wohl kommen?

Doch die Ersten, die da waren, hatten gar keine Gelegenheit darüber großartig nachzudenken, so geballt stürzten sich die zahlreich erschienenen Reporter von Presse, Funk und Fernsehen auf die Versammelten.

Bei derart öffentlichem Interesse verflog die Nervosität und mit dem regen Zustrom von Taxen, die bald den halben Olympischen Platz füllten, machte sich schnell Zuversicht breit.

Herzlich Willkommen, liebe Kolleginnen und Kollegen.
Ich darf Herrn Dr. Lindner, Fraktionsvorsitzender der FDP im Berliner Abgeordnetenhaus, begrüßen, der eine kurze Botschaft für Euch hat.
Ich begrüße die Vertreter der anderen Taxiverbände, Presse, Funk und Fernsehen, und alle Berlinerinnen und Berliner, die als Kunden ein berechtigtes Interesse an unserer Sache haben.

Keine Angst: wir werden keine Trauerfeier veranstalten.
Das kleine Schauspiel kann aber schnell Realität werden, wenn wir jetzt nicht handeln.

Noch sind wir nicht tot – und wir werden gemeinsam kämpfen. Nicht für unser Überleben, sondern für ein auskömmliches, ein nachhaltig besseres Leben.

Taxifahrerorganisation fordert Mindestlohn – 

Unternehmer fordern bessere Rahmenbedingungen für das Taxigewerbe.

TaxiDeutschland, Landesverband Berlin e.V. distanziert sich ausdrücklich von der heutigen Protestaktion des „Berliner Taxibund e.V. (BTB)“.

Natürlich wollen wir, dass jede(r) Taxifahrer(in) von ihrer/seiner Arbeit angemessen leben kann. Dies gilt aber ebenso für die Taxiunternehmer, die in der Regel ebenso  ein Einkommen am Rande des Existenzminimums erzielen. Unsere Fahrer(innen) sind tatsächlich Geringverdiener und vielen Unternehmern geht es nur noch ums Überleben. Im Taxigewerbe, das starken konjunkturellen Schwankungen unterliegt, hat sich, im Interesse von Fahrern und Unternehmern, die Lohnzahlung in Form einer prozentualen Umsatzbeteiligung des Fahrers an den Fahreinnahmen durchgesetzt.

Das hatten sich die römischen Imperatoren fein ausgedacht. Je effektiver man die Einigkeit der zu beherrschenden untergräbt, desto effektiver schwächt man diese Untertanen. Und, wer geschwächt sich darstellt, der lässt sich umso leichter lenken und beherrschen. Also sahen die Römer zu, dass ihre Untertanen in den eroberten Gebieten sich untereinander spinnefeind waren. Klappte dies, war im römischen Sinne schon alles gelaufen. Taten ihnen die Untertanen diesen Gefallen nicht, wurde dem römischen Statthalter jeweils ein einheimischer Würdenträger an die Seite gestellt, dem der römische Statthalter einen Teil seiner Machtbefugnisse abtrat, sodass der Einheimische keinerlei Interesse daran finden konnte, sich den Wünschen der römischen Hegemonialmacht ernsthaft zu widersetzen. Divide et impera, teile und herrsche, nach diesem Motto verfuhren die Alten Römer mit ihren eroberten Untertanen fast über ein ganzes Jahrtausend, und das durchaus erfolgreich.

Eigentlich bin ich ja unverdächtig, staatstragende Positionen von mir zu geben oder gar wegen irgendwelcher Missetaten einzelner Mitbürgerinnen und Mitbürger ganze Berufsgruppen mit dem Ruch des Unehrenhaften zu überziehen. Erst recht liegt es mir fern, an bestimmte Institutionen heran zu treten und zu behaupten, dass ganze Berufsgruppen sich dem Hang zum Bösen ergeben haben und Recht und Gesetz – in welcher Weise auch immer – mit Füßen treten. Es liegt mir auch fern, die Mitgliedschaft einzelner Mitbürgerinnen und Mitbürger in bestimmten Vereinen und Verbänden zum Maßstab deren Gesetzestreue zu machen, ebenso, wie ich mich davor hüten werde, jemandem nur deshalb das Mäntelchen moralischer Integrität umzuhängen, weil er Mitglied einer von mir geschätzten berufsständischen Organisation ist.