Wir können die Presseberichte der vergangenen Tage unmöglich unkommentiert stehen lassen. Was dort von „Vertretern“ des Taxigewerbes und einer „Verkehrsexpertin“ der Grünen in die Öffentlichkeit gegeben wurde, kommt einem Rufmord an unserem Gewerbe gleich. Mit Sicherheit bestehende Missstände werden dabei, sei es mangels Sachverstand oder sei es aus persönlichen Motiven, in eine Größenordnung befördert, die mit der Realität nichts mehr zu tun hat. Damit wird jeder Unternehmer und jeder Fahrer unter Generalverdacht gestellt, ein Schlag ins Gesicht der Mehrheit der ehrlichen Kollegen.

Wie die meisten meiner Leserinnen und Leser wissen werden, bin ich von Hause aus „gelernter“ Rechtsanwalt und nicht etwa Buchhalter und schon gar nicht Steuerberater. Ich bin auch nicht steuerberatend tätig, obwohl, was viele gar nicht wissen, Rechtsanwälte durchaus die Tätigkeit eines Steuerberaters ausüben dürfen. Denn während das Berufsbild des Rechtsanwaltes sich bis hin zu den Zeiten von Sachsenspiegel und Schwabenspiegel in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen lässt, ist der Steuerberater als Beruf keine 80 Jahre alt.

Jetzt scheint es amtlich: nach Monaten wilder Spekulationen über mögliche Unplausibilitäten in der Abrechnung des TVB im Zusammenhang mit der Vereinnahmung von Gebühren für die Ortskundeprüfung (OKP) bringt nunmehr die Veröffentlichung des aktuellen Geschäftsberichtes der „Innung“ zumindestens ein wenig Licht in den Nebel wabernder Gerüchteschwaden. Der TVB hat hiernach einen erheblichen Fehlbetrag an vereinnahmten Gebühren zu vertreten; den hieraus entstandenen Schaden soll Detlev Freutel gegenüber der „Innung“ vor deren Rechtsanwälten anerkannt haben. Zugleich soll der TVB einen Großteil des der Innung entstandenen Schadens bereits erstattet haben.

Selten habe ich im Vorfeld einer geplanten Änderung der Verordnung über Beförderungsentgelte im Taxenverkehr eine derart muntere Debatte unter unseren Unternehmern erlebt. Mehr noch: auch viele Fahrer meldeten sich in den vergangenen Tagen zu Wort. Es gab Anregungen, verständliche Fragen aber auch reichlich Blendwerk zu verarbeiten. Ich hoffe, dass alle, die sich an uns gewandt haben und auf eine Antwort warten, damit einverstanden sind, wenn ich in dieser Form versuche, auf die wesentlichen Punkte der Anfragen einzugehen.

01. Dezember 2011, 11:11 Uhr von Stefan Köller (sk) 

Anhaltend hohe Kraftstoffkosten zwingen das Taxigewerbe zu einer Anhebung der Beförderungstarife. Mancherorts wurde eine Erhöhung bereits beschlossen, teilweise müssen die Stadt- und Kreisverwaltungen den Anträgen noch zustimmen.